Vechta, 13.02.2020 – „Endlich liegt ein Vorschlag auf dem Tisch, der bemüht ist, ein zukunftsfähiges Konzept der Nutztierhaltung zur Diskussion zu stellen.“ erklärte der Vorsitzende des Agrar- und Ernährungsforums Oldenburger Münsterland Uwe Bartels.
Es beinhalte alle wichtigen Elemente eines zukünftigen Gesellschaftsvertrages über eine nachhaltige Landwirtschaft, der von allen Teilen der Gesellschaft für einen langen Zeitraum von mindestens 20 Jahren als verbindlich angesehen wird, so Bartels. So seien mittel– und langfristige Zeitrahmen für Tierwohlställe vorgegeben, eine Neujustierung der Rechtsbereiche, die bisher durch ihre Widersprüchlichkeiten Veränderungen von Ställen verhindert haben, ein auf mindestens 20 Jahre gesicherter Finanzierungsvorschlag für den Mehraufwand (Investitionen/Arbeitsaufwand) der Landwirte, der durch den Verbraucher nicht honoriert werde, die Notwendigkeit einer umfassenden Folgeabschätzung und Evaluierung der bisherigen Maßnahmen, vorgesehen.
Über einige Empfehlungen müsse jedoch kritisch verhandelt werden: Die Unverbindlichkeit des staatlichen Tierwohllabels in den ersten fünf Jahren; die vage Hoffnung auf ein EU– einheitliches Tierwohllabel in 2025. Die fehlende Konkretisierung der Neujustierung der Rechtsbereiche, obwohl dieser Bereich den drängendsten Handlungsbedarf reklamiert.
Es muss deutlich herausgestellt werden, dass viele unterschiedliche Ställe der Zukunft gefördert und als Zielmarke angestrebt werden, soweit sie die wissenschaftlich vorgegebenen Ziele zur Verbesserung des Tierwohls, der Umwelt und des sparsamen Umgangs mit Ressourcen sowie der Biosicherheit erfüllen.
„Jetzt sind Ministerin Klöckner und ihre Ressortkollegen am Zug, um zügig die Empfehlungen nachzuarbeiten und eine breite Mehrheiten im Parlament zu sichern“, schloss Bartels seine Erklärung.