Der verantwortungsvolle und sparsame Umgang mit der Ressource Wasser ist ein Thema, das bei den Unternehmen des Agrar- und Ernährungsforums Oldenburger Münsterland (kurz: AEF) einen hohen Stellenwert einnimmt. Diese Feststellung konnte der Vorsitzende des AEF Uwe Bartels am Ende einer weiteren Besprechungsrunde der Fachgruppe „Ernährungswirtschaft“ in dieser Woche treffen. Unter Leitung von Johannes Eiken hatten drei Unternehmen der Branche ihre Aktivitäten anhand von Zahlen und Grafiken erläutert.
Beeindruckend die vielfältige Bemühung des Schlachthofes Heidemark in Ahlhorn, verschiedene Wasserkreisläufe in dem Schlachtbetrieb zu organisieren. Durch entsprechende Reinigungsverfahren kann eine Mehrfachnutzung des Wassers für unterschiedliche Anwendungsbereiche erfolgen. Gegenwärtig wird anfallendes Brauchwasser in einem Prototyp mit einer Mikrofiltration behandelt und dadurch die Menge an frischem Brunnenwasser reduziert. Interessant auch die Bereitschaft des Unternehmens, neue Verfahrenswege im Rahmen von Prototypen zu erproben.
Das erfuhren die Teilnehmer auch vom Gemüsebauern Mählmann, der ebenfalls zeigte, welche Brauchwasserkonzepte er in seinem Betrieb umsetzt. 2018 sei ein neues Brauchwasserkonzept mit einer neu konzipierten Wasseraufbereitungsanlage auf den Weg gebracht worden. Alle Gemüse-Waschanlagen seien an das Brauchwassersystem angeschlossen. Damit erfolge eine Brauchwasser-Einsparung von 35-40%. Ebenso vielfältig auch die Überlegungen des Unternehmens, durch Optimierung von Beregnungsanlagen die Effizienz zu erhöhen und den Verbrauch von Grundwasser zu reduzieren.
Als drittes Unternehmen stellte Wernsing-Feinkost seine Bemühungen vor, den Einsatz von Wasser durch Veränderung der Produktionsprozesse, Wiederverwendung von Brauchwasser und umfassende Behandlung der Abwässer zu verbessern. Getreu dem Motto: Vermeiden, Vermindern, Verwerten“ wurden konkrete Beispiele für technische Maßnahmen zur Wassereinsparung aufgezeigt. Auch hier wurde deutlich, mit welchem unternehmerischen Engagement an nachhaltigen und innovativen Verfahren gearbeitet werde.
„Das ist ein fortwährender Prozess, der in den Betrieben gegenwärtig und auch zukünftig abläuft und ihre Produktionen immer nachhaltiger werden lässt“, stellte Bartels fest. Kritisch wurde seitens der Unternehmen vermerkt, dass es gegenwärtig noch Unsicherheiten über die rechtlichen Bedingungen für den Einsatz von Wasseraufbereitungsanlagen bei Behörden und Lieferanten gebe.
Die Fachgruppe hält es für zielführend, Best-practise-Beispiele aus den verschiedenen Sparten der Agrar- und Ernährungswirtschaft publik zu machen.
In der folgenden Sitzung wird sich die Fachgruppe mit den Wasser- und Bodenverbänden sowie der Landwirtschaft über das Prinzip „Schadlose Rückhaltung vor schadloser Ableitung des Wassers“ befassen. Das Befolgen dieses Prinzips würde zu einem spürbaren Beitrag zur Grundwasserneubildung beitragen, die in Teilbereichen der Region in den letzten Jahren spürbar abgesunken ist.