Parlamentarischer Abend im Rahmen der EUROTIER

Wachsen mit den Aufgaben – Parlamentarischer Abend des Verbunds Oldenburger Münsterland und des AEF auf der EuroTier

Die Zukunft der Agrar- und Ernährungsbranche stand im Mittelpunkt des diesjährigen Parlamentarischen Abends, zu dem der Verbund Oldenburger Münsterland und das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland anlässlich der EuroTier-Messe in Hannover eingeladen hatten. Mehr als 260 Parlamentarier, Vertreter von Fachverbänden, Journalisten, Wissenschaftler und Unternehmen befassten sich mit Fragen zur Transformation und Nachhaltigkeit in der Region.

Die Landräte Johann Wimberg und Tobias Gerdesmeyer verwiesen im Eingangsgespräch mit Moderator Matthias Schulze-Steinmann (Chefredakteur „top agrar“) auf die nach wie vor große Bedeutung der Agrar- und Ernährungsbranche für das Oldenburger Münsterland. „Sie hat uns stark gemacht und ist unsere Lebensgrundlage“, sagte Wimberg. „Aber wir müssen berücksichtigen, dass sich die Zeiten geändert haben.“ Gerdesmeyer fügte hinzu: „Die Herausforderungen von heute sind andere, als die Herausforderungen von gestern. Dem müssen wir uns durch Innovation stellen.“ Unterstützung erhielten sie von Sven Guericke, dem Vorsitzenden des Agrar- und Ernährungsforums, der kurzzeitig per Video aus der Antarktis zugeschaltet war: „Unsere Unternehmen sind gut aufgestellt und wachsen mit den Aufgaben.“

Mit Hubertus Paetow, dem Präsidenten der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, war die anschließende Podiumsdiskussion prominent besetzt. Auch er verwies darauf, dass sich durch Corona und den Ukraine-Krieg die Realitäten in der Landwirtschaft verändert hätten. Davon dürfe man sich jedoch nicht abschrecken lassen, sondern müsse versuchen, neue Wege zu finden, um erfolgreich zu wirtschaften. Wichtig sei es für landwirtschaftliche Unternehmer, „die Stärken des eigenen Standortes und ihrer Persönlichkeit bestmöglich im Sinne der Instrumente einzusetzen, die die Gesellschaft ihnen vorgibt“.

Dr.in Lina Sofie von Fricken wurde grundsätzlich. „Man sollte Nachhaltigkeit als Chance und sogar als Geschäftsmodell ansehen, in unserem Unternehmen machen wir das“, erklärte die Leiterin Strategische Unternehmensentwicklung bei der GS agri eG in Schneiderkrug. Sie appellierte an die Anwesenden, umzudenken und den Wandel – so weit nicht bereits geschehen – einzuleiten. „Wir im Oldenburger Münsterland können das doch, das haben wir oft genug bewiesen.“ Und Frau von Fricken ging sogar noch einen Schritt weiter: „Wir sollten den Wandel nicht nur begleiten, wir sollten ihn anführen.“

Alfred Kessen, Geschäftsführer der Wernsing Feinkost GmbH, kam in seinem Statement auf drei zentrale Themen zu sprechen. „Zum einen müssen wir uns mehr denn je um die Energieeffizienz und eine CO2-neutrale Energieerzeugung kümmern.“ Zum anderen, so führte er weiter aus, gewinne die „Ressourceneffizienz mit Hilfe der Digitalisierung“ verstärkt an Bedeutung. „Darüber hinaus steht ein kreislauforientiertes Produktdesign bei Verpackungen ganz oben auf der Agenda.“

An Ideen, so viel wurde an diesem Abend deutlich, mangelt es nicht. Nun geht es an die Umsetzung. Und die Vertreterinnen und Vertreter aus dem Oldenburger Münsterland ließen keinen Zweifel daran, dass sie keine unnötige Zeit verstreichen lassen wollen.

Der Parlamentarische Messeabend des Oldenburger Münsterlandes wird seit 2006 im Rahmen der EuroTier vom Verbund in Zusammenarbeit mit dem Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland veranstaltet. Mit Unterstützung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg sowie der Volks- und Raiffeisenbanken im Oldenburger Münsterland ist er zum festen Bestandteil dieser internationalen Leitmesse für Tierhaltung und Management geworden.

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