150 Teilnehmende entwerfen am 16. April 2024 in Hannover Zukunftsplan
Kurz nach Veröffentlichung des aktuellen Nährstoffberichts der Nds. Landwirtschaftskammer Niedersachsen diskutierten rund 150 Teilnehmende am 16. April 2024 in Hannover-Ahlem, wie die Interessen von Natur- und Wasserschutz und einer kreislaufbasierten Landwirtschaft zukünftig noch besser in Einklang gebracht werden können. Die Tagung endete mit dem Entwurf von Kriterien für eine Zukunftscharta, die gemeinsam mit zentralen Akteurinnen und Akteuren der Agrar- und Ernährungswirtschaft im Dialog auf Augenhöhe entwickelt werden soll.
Eingeladen hatte der Zusammenschluss aus Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Agrar- und Ernährungsforum Nordwest e.V., Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V. (NAN) mit dem Ackerbauzentrum Niedersachsen und der Verbund Transformationsforschung agrar. Schirmherrin der Nährstoffkonferenz 2024 war Miriam Staudte, Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Niedersachsen.
„Niedersachsen ist auf dem richtigen Weg, doch es besteht noch Handlungsbedarf, um die noch vorhandenen Nährstoffüberschüsse und daraus entstehende Gewässerbelastungen abzubauen. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten diskutieren, wie Landwirtschaft, Natur- und Wasserschutz zusammengebracht werden können – das Nährstoffkonferenz 2024 hat mit viel Fachexpertise dazu beigetragen“, wird Miriam Staudte, niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und zugleich Schirmherrin der Veranstaltung, zitiert
Die Veranstalter zogen ein positives Fazit der gemeinsamen Veranstaltung:
„Wenngleich sich ein positiver Trend abzeichnet, so bedarf es dennoch einer konzertierten und kontinuierlichen Fortsetzung der Maßnahmen und Anstrengungen zur Lösung der Nährstoffproblematik in Niedersachsen. Es ist unser Anspruch, diese Herausforderungen gemeinsam mit unseren Partnern der Wertschöpfungskette aufzugreifen, mit Politik und Gesellschaft in den Dialog zu treten und alte Narrative durch nachhaltige Lösungsansätze zu korrigieren.“, so Sven Guericke, Vorstandsvorsitzender des Agrar- und Ernährungsforums Nord-West e.V.
Volker Hahn, Landwirt und Vorsitzender des Vereins Netzwerk Ackerbau Niedersachsen (NAN) fordert „wenn wir weiter einen produktiven Ackerbau in Wasserschutzgebieten haben möchten, braucht es Kooperation auf fachlicher Basis, betriebsindividuelle Lösungen und finanziellen Ausgleich für vereinbarte Beschränkungen bei der Bewirtschaftung unserer Flächen“.
„Die Zukunft der Agrar- und Ernährungswirtschaft hängt insbesondere vom sorgsamen Umgang aller Akteure mit Wasser und Boden ab. Gleichzeitig ist Niedersachsen das Agrarland Nr. 1 in Deutschland und braucht seine Agrar- und Ernährungswirtschaft. Es gilt nun im Sinne der Kreislaufwirtschaft von morgen eine gute Balance zwischen Existenzsicherung der Betriebe und Umweltschutz auszutarieren. Dafür braucht es die aktive Mitarbeit und das gemeinsame Bekenntnis aller Beteiligten, sich für eine starke und resiliente Agrar- und Ernährungswirtschaft von morgen aufzustellen, so Dr. Barbara Grabkowsky, Leiterin trafo:agrar.
Landwirtschaftskammer Niedersachsen: „Die LWK Niedersachsen ist als größte landwirtschaftliche Beratungsorganisation in vielfältiger Weise an einem erfolgreichen Nährstoffmanagement beteiligt. Im Rahmen eines umfangreichen Versuchswesens werden pflanzenbauliche Maßnahmen zur Effizienzverbesserung im Bereich der Nährstoffe untersucht und durch ein effektives düngebehördliches System mit der Bereitstellung fachlicher Grundlagen und effektiver Überwachung in der Praxis umgesetzt, die Erfolge sehen wir im 11. Nährstoffbericht, sagte Reno Furmanek, Leiter der Düngebehörde.