Mit großer Besorgnis hat das Agrar- und Ernährungsforum (kurz: AEF) auf den am 02.07.2022 durch das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) und das LAVES bestätigten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem Schweine haltenden Betrieb im Emsland reagiert. „Nun ist das eingetreten, was die Branche so lange befürchtet hat. Mehr denn je sind die Betriebe jetzt angehalten, auf eine stärkere Biosicherheit zu achten“, so der Vorstandsvorsitzende des AEF, Sven Guericke.
Da der Eintragsweg der ASP in diesen Betrieb zurzeit noch unklar ist, bleibt die Hoffnung, dass dieser seitens der Behörden nun schnellstmöglich identifiziert und nachverfolgt werden kann, konstatiert Guericke.
„Ich bin beruhigt, dass das Land Niedersachsen auf einen solchen Fall bestens vorbereitet ist und so schnell und professionell auf diesen Seucheneintritt reagiert. Durch dieses Seuchen-management übernehmen Landesregierung und alle beteiligten Partner Verantwortung für die landwirtschaftlichen Betriebe, die ohnehin aktuell an ihre wirtschaftlichen Grenzen stoßen und auf Unterstützung angewiesen sind“, so Guericke.
Glücklicherweise habe dieser Fall zunächst keine weiteren Auswirkungen auf den Fleischmarkt, da Deutschland ohnehin bereits Exportbeschränkungen mit entsprechenden Folgen für den Schweinefleischmarkt unterliege.
Offen bleibe aber die Frage, welche Auswirkungen dieser Fall auf Transportwege und Schlachtungen in der Region haben werde. Das AEF hoffe, dass es bei diesem einmaligen Fall in der Region bleibe und weitere Seucheneinträge auf den Höfen verhindert werden können.
Die kürzlich veröffentlichte ASP-Risikoampel des Verbundes Transformationsforschung agrar unter Leitung von Dr.in Barbara Grabowsky biete den Landwirten dafür ein geeignetes Tool zur Prophylaxe eines Seucheneintritts.
Der Fall unterstreiche noch einmal mehr, wie wichtig auf Dauer ein Vakzin zur Impfung der Tiere wäre. Dazu müsse aber die Politik – auch auf EU-Ebene- die notwendigen Impulse für die Pharmaindustrie setzen.