Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland (kurz: AEF) zum Ausbruch der ASP in brandenburgische Hausschweinebestände.
Vechta, 16.07.2021: Erst kürzlich hat das AEF vor der großen Gefahr eines ASP-Ausbruchs in deutsche Hausschweinebeständen gewarnt und neben einer konzertierten Bejagungsstrategie, die Einrichtung von Kompartimenten sowie umfassende Monitoring-Maßnahmen gefordert. Diese Anstrengungen hatten in Tschechien und Belgien maßgeblich zur Eindämmung der Seuche beigetragen.
Nun sind erstmals zwei ASP-Fälle in brandenburgische Hausschweinbestände vom Friedrich-Löffler-Institut bestätigt worden. „ Das ist eine Katastrophe mit Ankündigung“, so der Vorsitzende des AEF, Sven Guericke. „Die Befürchtungen vieler Experten sind nun Wirklichkeit geworden. Im Ergebnis müssen nun alle Tierhalter in der Gefahr ihre Biosicherheitsmaßnahmen noch einmal dahingehend überprüfen, ob sie den höchsten Sicherheitserfordernissen genügen.
Er mahnte erneut an, dass Freiland- und Auslaufhaltung – wenn überhaupt – nur noch unter explizit hohen Standards stattfinden dürfen. So forderte Guericke, bei diesen Haltungsformen in Restriktionsgebieten – anstelle nicht standhaltender Elektrozäune – eine doppelte Einzäunung und einen Außen-Festzaun von mind. 1,50 m Höhe mit Untergrabschutz einzusetzen. Ebenso sei in diesen Gebieten eine noch professionalisiertere Kadaverentsorgung notwendig.
Gerade im Oldenburger Münsterland käme ein ASP-Ausbruch in Hausschweinbestände einem „Super-Gau“ gleich. Ein einziger Ausbruch hätte fatale Folgen für die gesamte Wertschöpfungskette, inkl. ihrer vor- und nachgelagerten Bereiche. Das alles wiegt umso schwerer, als das die Tierhalter aufgrund steigender Betriebskosten sowie geringer Erzeugerpreise bereits heute unter massivem Druck stünden, so das AEF.