AEF fordert zielgerichtete ASP-Regionalisierungsgespräche auf höchster Bundesebene

Mit dem jüngst zwischen der französischen Regierung und der chinesischen Staatsführung ausgehandelten ASP-Regionalisierungsabkommen konnte Frankreich seinen Schweineproduzenten im Falle eines ASP-Ausbruchs die Exporte nach China weitestgehend sichern. Das ist ein eindeutiges Signal, in welch‘ hohem und verantwortungsbewussten Maße Frankreich die Zukunft seiner landwirtschaftlichen Betriebe sichert.

Das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland (AEF) hatte bereits Anfang dieses Jahres auf die prekäre Situation der deutschen Schweinehalter hingewiesen und sich in einem Brandbrief an Alt-Kanzlerin Angela Merkel gewandt. Darin hatte das AEF die Bundesregierung in aller Ausdrücklichkeit aufgefordert, die Regionalisierungsgespräche mit China auf allerhöchster Ebene stattfinden zu lassen, so wie China es erwartet hatte. „Mir ist es unverständlich, warum die damalige Bundesregierung die Verhandlungen mit der chinesischen Regierung seinen Staatssekretären überlassen hat. Sie hätte sich mit gleichem Nachdruck wie die französische Regierung für ihre Landwirte einsetzen müssen“, so die Aussage des AEF-Vorsitzenden, Sven Guericke.

Überdies wartet die chinesische Staatsführung seit nunmehr vier Monaten auf die Beantwortung eines Fragebogens, der in der letzten Verhandlungsrunde zwischen den chinesischen und deutschen Verhandlungspartnern verabredet wurde. „Vor dem Hintergrund, dass die deutschen Schweinehalter aufgrund der weggebrochenen Exportmärkte mit dem Rücken an der Wand stehen, ist nicht erklärbar, warum die deutsche Bundesregierung ihrer Pflicht als Verhandlungspartner nicht nachkommt.“, kritisiert Guericke.

Große Erwartung setzt das AEF jetzt in die neue Bundesregierung. Der neue Bundesland-wirtschaftsminister Cem Özdemir habe nun die Chance, so Guericke, die Versäumnisse der Vergangenheit aufzugreifen und die Gespräche mit der chinesischen Staatsführung zeitnah anzuschieben. Damit könne Özdemir seiner Verantwortung für die Zukunft der deutschen Tierhaltung gerecht werden und gleichzeitig Perspektiven für den Schweinemarkt aufzeigen.

Die Schweinehalter indes hätten ihre Hausaufgaben zur Sicherung ihrer Betriebe gemacht und sämtliche ASP-Biosicherheitsvorkehrungen vor Ort getroffen. Jetzt sei die Politik am Zuge, ihrer Pflicht zur Sicherung der Betriebe entsprechend nachzukommen, so das AEF.

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